Blogbeitrag

Begrüne deine Stadt!

Was braucht es zur Umsetzung einer Fassadenbegrünung? Wie kann ich den Innenhof oder das Dach meines Wohnhauses begrünen? Und welche Pflanzen gedeihen am Fenster oder Balkon am besten? Antworten gab es bei der Info-Messe „Begrünte Josefstadt“.

Positive Effekte von Begrünung

Häufigere und länger andauernde Hitzewellen belasten Mensch, Tier und Umwelt. Begrünung ist eine wirksame Maßnahme, um Hitzeinseln in der dicht bebauten Stadt entgegenzuwirken. Im größeren Maßstab wirken etwa Dachbegrünungen auf Wohnhäusern oder sich rankende Fassadenbegrünungen auf Gebäuden kühlend und binden Feinstaub.

Und auch im Kleinen kann man viel tun. Ob das Blumenkisterl auf der Fensterbank, die begrünte Baumscheibe, der Blumentopf vor dem Geschäft oder das Hochbeet im Gemeinschaftsgarten – sie tragen alle zu einem positiven Stadtklima bei. Begrünung im Grätzl verbessert die lokale Aufenthaltsqualität, reduziert die Hitze, macht die Stadt bunter und wirkt sich positiv auf die Insektenwelt aus.

Eine Info-Messe zu Begrünung in der Stadt

Im Mai haben wir als Teil der Agenda Josefstadt die Info-Messe „Begrünte Josefstadt“ in den wunderschönen Räumlichkeiten der Humanisierten Arbeitsstätte in der Pfeilgasse 35 organisiert. Sieben engagierte Expert:innen standen dort den Besucher:innen für ihre Fragen und Antworten zur Verfügung.

So vielfältig wie Begrünung in der Stadt möglich ist, so vielfältig waren die Fragen der Bewohner:innen. Rund 50 interessierte Personen schauten vorbei und fragten wissbegierig nach. Während manche sich einfach Inspiration holten, hatten andere ganz konkrete Fragen, die sie im Detail mit den Expert:innen besprechen wollten.

Welche Pflanzen eignen sich für den eher schattigen Standort? Wie ist es rechtlich geregelt, wenn wir als Hausgemeinschaft einen Veitschi an der Hauswand hochklettern lassen wollen? Welches Substrat brauche ich für meinen Strorchenschnabel – er kümmert vor sich hin? Und was ich schon immer fragen wollte: Darf ich tatsächlich eine Trogpflanze mit einem Rosenbusch auf den Gehsteig stellen?

Expert:innen informierten breit

Die Gebietsbetreuung Stadterneuerung unterstützt – wie auch die Lokale Agenda – bei Begrünungsprojekten aller Art in der Stadt. Beim Garteln ums Eck können Büger:innen als Baumscheibenpat:innen Mikroflächen in der Stadt zu  bepflanzen. Die Gärtnerei Eipeldauer stand mit konkreten Infos zu Innenhof- und Fassadenbegrünungen zur Verfügung, informierte über geeigneten Pflanzen und verteilte duftende Kräuterpflänzchen für das eigene Begrünungsprojekt. Auch Birgit Berman vom Projekt Paradise Found brachte viel Wissen und Erfahrung zu Pflanzkonzepten im urbanen Raum mit. Ein Augenmerk sollte natürlich auf biodiversem Garteln liegen, um vielfältige, heimische Blüten für die Insekten der Stadt zur Verfügung zu stellen. Infos dazu und zum Thema Förderungsmöglichkeiten von Seiten der Stadt gab es von der Umweltberatung. Für rechtliche Fragen stand der Anwalt Peter Skolek zur Verfügung.

Auch der Bezirksvorsteher Martin Fabisch aus der Josefstadt war vertreten, gab einen Überblick zu aktuellen Begrünungsmaßnahmen im Bezirk und diskutierte angeregt mit den Besucher:innen.

Engagierte Agendagruppen erzählen von ihrer Arbeit im Bezirk

Zwei engagierte Gruppen der Lokalen Agenda, die sich seit Jahren für Begrünung im Bezirk einsetzen, erzählten von ihren Erfahrungen. Die Gemeinschaftsgärten Josefstadt haben mit ihrer kontinuierlicher Community Arbeit und Geduld beim Pflanzen drei wunderschöne Gärten angelegt, in denen nicht nur vielfältige Pflanzen gedeihen, sondern auch die Gemeinschaft.  Die Agendagruppe 1000 Blätter me(e)hr bringt in Währing mit ihren Theresias (Pflanzentröge für den Gehsteig) mehr Grün in den öffentlichen Raum. Beide Gruppen brachten viel Info-Material mit und luden dazu ein, gemeinsam Seed-Bombs zu basteln. Ihre Erzählungen von den Erfolgen und Herausforderungen bei der Begrünung im Bezirk inspirierten zum mitmachen.

Es war schön zu sehen, welche Freude die Menschen am Begrünen haben. Der Austausch und die Anzahl der Interessierten zeigten, dass viele Menschen begrünen wollen und sich über Erfahrungsaustausch und Informationen freuen. Besonders positiv empfinden wir den Austausch zwischen den engagierten Agendagruppen und den interessierten Gästen: so werden Bürger:innen motiviert, selbst im Bezirk aktiv zu werden!