Blogbeitrag

Die Stadt von morgen schon heute erleben

Mit Augmented und Virtual Reality Städte von Morgen kennenlernen bevor diese Gebaut werden. Wie kann Beteiligung von diesen neuen Möglichkeiten profitieren? Erste Ansätze sind erkennbar bei der Umsetzung von Partizipationsprojekten.

Schon heute kann man mit Hilfe von Virtual Reality Luxuswohnungen besichtigen, während man sich am anderen Ende der Welt aufhält. Mit günstigen Einstiegsbrillen wie den Google Cardboard Brillen stehen günstige Modelle zur Verfügung, die in Kombination mit dem Smartphone den Zugang in die virtuelle Welt ermöglichen. In der Architektur bestehen schon länger Ansätze, um Renderings über VR erlebbar zu machen. Wo aber liegen Potentiale von Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) in der Stadtentwicklung und Partizipation? In der Stadtentwicklung und der Beteiligung von BürgerInnen, sind im Augenblick allerdings erst erste Ansätze sichtbar.

Augmented und Virtual Reality

Die AR ist ein Zwischenschritt zur VR und stellt eine sogenannte Erweiterung der Wahrnehmung durch computergestützte Software dar. So können Bebauungspläne in 3D-Animationen umgewandelt werden, die ein leichteres Verstehen der Raumwirkungen erlauben. Die Technik ist auch mit dem Smartphone kompatibel und ermöglicht es, geplante Umgestaltungen oder Sanierungen direkt vor Ort mit dem Handy darzustellen.

Die VR geht mit erlebbaren Stadträumen noch einen Schritt weiter. Der britische Guardian stellt im Frühjahr 2017 in einer Überschrift einmal die Frage, ob VR schlechte Stadtplanung stoppen kann, bevor diese geschieht. Dies ist vielleicht zu hoch gegriffen, aber gerade das Erzeugen von Bildern und der Blick in die Zukunft ermöglichen es, frühzeitig Raumwirkungen zu verstehen. So eröffnen sich auch für die Partizipation von BürgerInnen neue Möglichkeiten.

Das durchwandern von Stadträumen in der virtuellen Realität erhöht das Verständnis und dadurch das Potenzial für die Akzeptanz für Räume wesentlich besser, als beispielweise Karten- oder Plandarstellungen. Hinzu kommt, dass für viele Menschen, die nicht in der Planung involviert sind, Pläne schwer lesbar sind bzw. von manchen als viel zu abstrakt wahrgenommen werden. Vor dem Bau lässt sich so tatsächlich in der virtuellen Darstellung erleben, welche räumlichen Potenziale für die Lebensqualität im Stadtteil sich durch die Umplanung der Straße ergeben. Die digitale Realität kann dazu genutzt werden, die UserInnen einen Blick in die Zukunft werfen zu lassen und neue Möglichkeiten zur Partizipation zu eröffnen. Die PlanerInnen können direkt mit den BürgerInnen gemeinsam am Modell und in Szenarien arbeiten, ein Austausch auf Augenhöhe wird durch die neuen Techniken wesentlich erleichtert.