Projekt

Ein Mitmach-Budget für die Josefstadt

Das Mitmach-Budget Josefstadt ermöglicht Bewohner:innen, über den Bezirkshaushalt mitzubestimmen und ihre Nachbarschaft aktiv zu gestalten.

2021 bekannte sich die Josefstadt für mehr Transparenz in der lokalen Haushaltsplanung und beschloss Bewohner:innen in ebendiese einzubeziehen. Daher unterstützt DIALOGPLUS den Bezirk gemeinsam mit der Lokalen Agenda in der Gestaltung und Umsetzung eines Mitmach-Budgets.

Prozessgestaltung für mehr Mitbestimmung im Bezirk

Mit einer überfraktionellen Arbeitsgruppe der Bezirksvorstehung gestalteten wir einen vierteiligen Beteiligungsprozess. Angefangen mit Information über die Ideeneinreichung und Kommentierung bis hin zur Entscheidung und Umsetzung ausgewählter Ideen.

Information als Basis fürs Mitmach-Budget

Über welche Ausgaben verfügt der Bezirk eigentlich? Und wie verteilen sich die Aufgaben auf die unterschiedlichen Gestaltungsbereiche? Diese Fragen für Interessierte verständlich zu erklären, verstanden wir als Grundlage für den Beteiligungsprozess. Daher gestalteten wir eine Broschüre, die über das Bezirksbudget informierte und Bewohner:innen zur aktiven Mitgestaltung aufrief.

Per Postwurf erhielten alle Haushalte im 8. Bezirk die Broschüre. Dabei halfen Institutionen wie Jugendzentren, Schulen, Bildungs- und Sozialeinrichtungen, die Informationen an unterschiedlichste Zielgruppen heranzutragen. Außderdem wurde im Rahmen öffentlicher Veranstaltungen der Bezirksvorstehung und der Agenda Josefstadt zum Mitmachen aufgerufen.

121 Ideen für eine lebenswerte Josefstadt

Zwischen Juni und August 2021 reichten Bewohner:innen über die analoge Ideenpostkarte und die digitale Beteiligungsplattform der Stadt Wien über 120 Ideen ein. Diese reichten von einem autofreien Tag, begrünten Dächern, einer Aufwertung der Radwege, über ein verkehrsberuhigtes Supergrätzl, eine begrünte Josefstädter Straße und eine Gedenktafel für Ingela Bruner bis zu einem Fest für die Nachbarschaft. Dabei gab es besonders viele Ideen zur lebenswerten Gestaltung des öffentlichen Raums. Aber auch zu Klimaschutz, Begrünung, nachhaltiger Mobilität und Zusammenleben und Kultur brachten sich die Josefstädter:innen ein.

Eine Begleitgruppe berät über Entscheidungen

Beim Mitmach-Budget sollten aber nicht lediglich Ideen gesammelt werden. Vielmehr sollte über die Beteiligungsplattform eine öffentliche Diskussion zu den eingelangten Vorschlägen entstehen. Welches Potenzial haben Ideen, das Leben im Bezirk zu verbessern? Und wie könnten die Ideen eine möglichst breite Wirkung erzielen?

Bewohner:innen waren eingeladen, sich in einer Begleitgruppe mit der Bezirksvertretung über die Vorschläge zu beraten. In zwei Sitzungen wurden alle 121 Ideen auf ihre potenzielle Wirkung hin geprüft. Auch Empfehlungen der engagierten Josfeststädter:innen wurden aufgenommen.

Arbeit in den Ausschüssen und Kommissionen der Bezirksvertretung

Auf Basis der Empfehlungen der Begleitgruppe entschied der Bezirk über die weitere Vorgehensweise. Bereits in der ersten Runde hat der Bezirk einige Ideen angenommen und den Fachdienststellen der Stadt zur Umsetzung vorgeschlagen. Derzeit befinden sich die meisten Ideen in den Ausschüssen und Kommissionen der Bezirksvertretung. Dort geht es darum, relevante Informationen einzuholen, die technische Umsetzbarkeit zu prüfen und zu entscheiden, welche Ideen umzustezen sind.

Transparente Kommunikation sicherstellen

Als Beteiligungsprojekt steht transparente Information im Mitmach-Budget an erster Stelle. Daher werden Ideengeber:innen und die interessierte Öffentlichkeit laufend zu den Entscheidungen und den weiteren Verlauf eingebrachter Ideen informiert. Einerseits beantwortet ein Moderationsteam über die digitale Plattform jede Idee individuell und öffentlich einsehbar.

Außerdem informiert eine Social Media-Kampagne laufend über den Projektverlauf. Wir sind gespannt, welche Vorschläge für eine lebenswerte Josefstadt im laufe des nächsten Jahres umgesetzt werden.